Reizvolle Alternative zum Normalweg.

Pfaffenschneid SW-Grat

Um einen Tick anspruchsvoller als über die Normalroute gelangt man über den SW-Grat auf die Pfaffenschneid. Klassisches Bergsteigen mit Steigeisen, Felskontakt und auf fast 3.500 Meter.

16. August 2025

Bei bedecktem Himmel steigen wir ab, vom Schaufeljoch zur Hildesheimer Hütte. Den Gletscher ohne Steigeisen zu überqueren erscheint zu waghalsig. Da das Wetter auf seltsame Weise bedrohlich wirkt verzichten wir auf die Einkehr an der Hütte und steigen weiter ab ins Gaiskar. Nach Überqueren des Bachs geht's durch mit Steinmännchen und Farbtupfen markiertes Geröll und Blockwerk. Wir sind alleine unterwegs, lediglich einige Schafe begegnen uns.

Blick vom Schaufeljoch zur Pfaffenschneid. Der SW-Grat fällt rechts ab.
Ohne Steigeisen wäre es heute am Gaiskarferner zu riskant.
Am Moränenrücken über dem Falkenkar.
Abstieg von der Hildesheimer Hütte zum Gaisbach.
Blick ins Gaiskar, das weiter unten ins Windachtal mündet.
Schussgrubenkogel.

Am Pfaffenferner, auf knapp 3.000m Seehöhe legen wir die Steigeisen erneut an. Diesesmal für den etwas längeren Abschnitt auf Eis, hinauf zum SW-Grat der Pfaffenschneid. Der Gletscher ist aper, d.h. man sieht die wenigen Gletscherspalten gut. Wir können auf das Seil erst mal verzichten. Weiter oben gehen wir am Kurzen Seil, das Gelände ist etwa 40° steil. Am Ausstieg der Flanke wird die Überquerung einer Spalte mit einer Eisschraube gesichert, wenig später stehen wir am felsigen Grat. Rundherum sind die Wolken dicht, sie hängen an den Bergen und erwecken den Anschein, erst einmal nicht zu entwässern. Wir gehen weiter.

Eismeer.
Im oberen Teil der kurzen Firn- und Eisflanke.
Eisschraube raus und weiter geht's.
Auch bei bedecktem Himmel sehr eindrucksvoll.
Kurz vor dem Grat.
Ab nun geht's im Blockwerk weiter hoch.

Die Steigeisen kommen wieder in den Rucksack. Der Grat ist nicht sonderlich steil oder schwierig. Er besteht vorwiegend aus Blockwerk, nur ab und zu tritt anstehender Fels zutage, der etwas Kletterei erfordert. Seilfrei - mein Partner heute ist echt fit - steigen wir weiter auf. Es freut uns allein zu sein. Umgeben von Wolken, die nur ab und zu einen Blick in die umliegende Landschaft erlauben, gewinnen wir rasch an Höhe. An der kleinen Madonna am Gipfel schneit es ganz leicht. Nach einer nur kurzen Pause beginnen wir mit dem Abstieg über die Normalroute.

Einsergelände. Scraaaaambling!
In diesem Abschnitt gehen wir seilfrei.
Hendrik. Er schließt mit dieser Tour eine tolle alpine Trilogie ab. Die Hochtour zum Abschluss.
Der SW-Grat ist wirklich lohnend.
Kurz vor dem Zusammentreffen mit der Normalroute.
Immer wieder leichte Kletterei.
Gipfel in Sicht.
Und oben.
Maningkogel-Acherkogel, eine erste Merseillängentour im Fels, und nun die Hochtour. Chapeau!
Weiter draußen im Tal regnet es beinahe den ganzen Tag.
Auch am Sulzenauferner ist niemand zu sehen.
Glücklich im Moment.
Am Rückweg zum Schaufeljoch. Blick zur Route.

Um 14.45 Uhr steigen wir in die Gondelbahn am Schaufeljoch. Stets ein schöner Moment, wenn man sich nach dem anstrengenden Schlussanstieg ohne Zutun bewegt. Wir hatten heute echt Glück: Die schlechte aber doch vage Wetterprognose ließ hoffen, und mit der richtigen Einstellung konnten wir viel gewinnen. Uns war bereits vor der Tour klar, dass auch Umdrehen eine Option ist und dafür trafen wir Vereinbarungen. Das Lauschen nach Donnergrollen war permanent, das ständige Wissen über den schnellsten Fluchtweg ebenfalls.

Hier ein kurzes Video von der Tour.

Herzlichen Dank Hendrick, für alle drei Touren die du mit uns unternommen hast.

Bild Verfasser

Verfasst von

Matthias Knaus

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