12. September 2023
Es ist bereits herbstlich. Über die Oberissalm gelangt man zur Franz-Senn-Hütte und beim Blick von der Alpeinalm talauswärts kann man staunen - die Luft ist kühl und klar, und man erkennt deutlich die Berge am Horizont.
An der Franz-Senn-Hütte geht sich immer ein Kaffee aus. Er bietet Gelegenheit, sich über die Verhältnisse zu informieren und die Neuigkeiten "im Tal" zu erfahren. Die Bedingungen für die Tour zur Sommerwand sind ideal - der Sommerwandferner ist frisch angezuckert und stabiles Schönwetter bestimmt den Tag.
Die Sommerwand hat mehrere Gipfel. Auf den Vordersten gelangt man über einen schönen und relativ einfachen Normalweg oder über die Nordkante. Wir entscheiden uns für die Kante, denn sie ist äußerst ästhetisch und unterhaltsam. In einer Seilschaft klettern wir über Felsblöcke und die Gratkante. Der Blick ist zu beiden Seiten hin frei, was ein besonders schönes Merkmal dieser Route ist.
Wir überschreiten die Vordere Sommerwand und bleiben weiter am Grat. Er bietet ausgesprochen schönes Bergsteigen mit einigen Kletterpassagen bis zum dritten Schwierigkeitsgrat. Der Abschnitt zwischen Vorderer und mittlerer Sommerwand ist ein tolles Übungsgelände, in dem man Seiltechnik, Trittsicherheit und Kletterei schulen kann.
Irgendwann verlassen wir den Grat und steigen links ins Tal ab. Dort trifft man auf die übliche Route zum Sommerwandferner, der das folgende Wegstück hinauf zur Kräulscharte beschreibt. Am kleinen Gletscher liegt etwas Neuschnee und die Oberfläche ist derartig griffig, dass die Steigeisen im Rucksack bleiben.
Von der Kräulscharte erreicht man den Gipfel der Inneren Sommerwand über einen kurzen Felsgrat. Dieser ist mit Fixseilen versichert und am heutigen Tag gut begehbar. Am Gipfel sitzen wir lange. Es gibt viel zu schauen und wir genießen die Ruhe und den Umstand alleine zu sein.
Beim Abstieg entscheiden wir uns für einen alten Hirtensteig. In malerischer Landschaft geht's wieder hinab zur Franz-Senn-Hütte, wo eine Stärkung wartet. Es ist schwer, die Hüttenterrasse zu verlassen, bevor die Sonne hinter den Gipfeln verschwindet. Doch irgendwann ist es so weit und wir steigen zufrieden ins Tal ab.
Das Alpein ist ausgesprochen vielseitig und für Naturliebhaber ein sehr schöner Ort. Die hervorragend bewirtschaftete Franz-Senn-Hütte liegt ideal, um für einige Tage zu bleiben und Ziele in verschiedenen Teilgebieten des Tals zu erleben.
Stubaier Bergführer GesbR