Anpassung an jahreszeitliche und klimatische Veränderungen.

Die Schneegrenze im Wandel

Nicht immer ist eine Ski- oder Snowboardtour vom Tal aus möglich. Die Schneegrenze wird deshalb auch manchmal zu Fuß erreicht. Wie man sich gut darauf vorbereitet und einstellt, erklärt dieser Beitrag.

25. März 2024

Besonders im Frühling ändert sich die Höhe der Schneegrenze beinahe ständig. Vielerorts ist das Gelände um Ausgangspunkte bereits schneefrei und es gilt vorab zu ermitteln, wo die Schneegrenze liegt, ab wo und bis wohin man Ski und Snowboard verwenden kann. Gar nicht so einfach. Es helfen Live-Eindrücke von Webcams und Erzählungen, bei Hüttenaufstiegen kann man sich telefonisch nach den Bedingungen erkundigen. Tourismusbüros sind manchmal über die aktuellen Schneebedingungen im Bilde und hat man Glück, erhält man auch auf diesem Weg Auskunft. Was bleibt, ist meist ein Rest Unsicherheit, dem man positiv und flexibel eingestellt begegnen kann.

Im Tal sieht's so aus,...
...am Berg so.
Dazwischen vielleicht so.

Grüne Täler bedeuten nicht zwangsläufig das Ende einer Wintersaison. Frühjahrstouren haben ihren besonderen Reiz, denn man bewegt sich abwechselnd zwischen den Jahreszeiten und erlebt besonders intensiv. Stellt sich heraus, dass es bis zum Erreichen der Schneegrenze einen größeren Höhenunterschied zu bewältigen gilt, kann man alternatives Schuhwerk überlegen: Mit einem leichten Paar Turnschuhen bis zum Schnee, ab dort mit Tourenschuhen weiter. Gelangt man beim Rückweg wieder am selben Punkt vorbei, am besten ein Depot einrichten (vielleicht mit einem trockenen Paar Socken und Getränkenachschub).

Leichtes Schuhwerk zusätzlich bietet Komfort. Depot anlegen oder bei Überschreitungen in den Rucksack packen.
Hier ist's mit leichtem Schuhwerk angenehmer.
Tourenschuhe zwischenzeitlich am Rucksack befestigen.
Leichte Tourenschuhe eignen sich für kürzere Gehstrecken gut.

Sind die Höhenunterschiede im aperen Gelände gering, geht man am besten mit den Tourenschuhen. Leichte Modelle mit weitem Gehwinkel und guter Profilsohle sind ein guter Kompromiss. Freeridemodelle oder abfahrtsorientierte Tourenschuhe eher weniger.

Wenn Ski oder Snowboard über längere Zeit getragen werden müssen, ist eine gute Befestigung am Rucksack wertvoll. Nichts baumelt rum und man hat beide Arme frei, um mit Stöcken zu gehen. Rucksackmodelle sind meist gut durchdacht und es lohnt sich, sich mit dem Schnallen-, Gurt, und Schürlzeugs auseinanderzusetzen, um effizient und rasch seine Ausrüstung am Rucksack zu befestigen und auch wieder abzunehmen. Öffnungen am Rucksack dabei zugänglich halten. Wichtig ist, dass Skienden oder das nach untenhängende Board nicht mit Fersen- und Wadenbereich in Kontakt kommt - das ist meist schmerzhaft.

Aufgepackt zum Losgehen.
Hier die Ski längs mittig befestigt, es geht auch seitlich, diagonal oder quer.
Nur für kurzen Tragepassagen empfiehlt es sich, die Ski zu schultern.
Bei Rast und Pausen soll der Zugriff auf Ausrüstung im Rucksack möglich sein.

Vorhin war von leichten Schuhen die Rede - selbiges Thema bei Ski und Snowboard: Leichte Modelle ergeben oft eine gute Lösung bzw. ein gutes Verhältnis von Komfort und Performance. Bei Frühjahrstouren empfehlen sich Skimodelle mit einer Mittelbreite von max. 100mm. Die Felle tragen sich im Rucksack leichter als bereits montiert, denn im Rucksack wirkt ihr Gewicht näher am Körper. Generell sollte man beim Packen Acht geben, dass schwere Gegenstände rückennah gepackt sind und nichts außen rumbaumelt.

Salomon MTN 95.
Die Zwei trennen nur wenige Meter Weg bis zur Weiterfahrt mit Skiern.

An apere Ausgangspunkte sollte man sich gewöhnen. Manchmal ist es gar nicht weit bis zum Schnee, jedoch wird etwas Zustieg verlangt. Beim Erreichen der Schneegrenze kommt ein schönes Gefühl der Zufriedenheit auf: Man hat sich das nun Bevorstehende verdient und kann genießen. Bei der Rückkehr kann man den Übergang ins Apere zelebrieren und noch einmal ausgiebig und entspannt Rast machen. Viele Skitourengeher:innen lassen sich von schneefreiem Gelände abschrecken und verzichten auf die Tour - das ergibt Exklusivität und Abgeschiedenheit.

Drei Tipps: Auf Forststraßen und aufgelassenen Rodelbahnen oder Pisten bleibt der Schnee oft länger liegen. In Gräben gibt es meist eine etwas schattigere Seite, auf der der Schnee weiter ins Tal reicht. eMountainbikes eignen sich für manche Touren besonders - Schloss nicht vergessen und die Ausrüstung besonders clever packen.

Keine Angst, hinter dem ersten aperen Wiesenhang liegt Schnee.
Ab dort dann so...
...von oben so...
...oder so...
...am Ende so.
Nach den letzten Schwüngen auf Pistenfirn.

Mit diesem Beitrag geben wir unsere Begeisterung für Frühjahrstouren weiter und motivieren für eigene schöne Bergerlebnisse am Ende eines Winters. Als lokale Bergführer:innen wissen wir, wo die aktuellen Schneegrenzen in den Stubaier Alpen liegen und wie sich Zugänge und Abfahrten präsentieren. Außerhalb unseres Heimatgebiets können wir dies nicht immer exakt feststellen, was den Status lokalen Führens besonders positiv unterstreicht. Mit unserem Angebot der Privatführung berücksichtigen wir die ständigen Veränderungen und gewährleisten (in diesem Winter) genussvolle und erlebnisreiche Touren bis in den Mai.

Bild Verfasser

Verfasst von

Matthias Knaus

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